Zero Trust Security

Warum das klassische Sicherheitsmodell nicht mehr reicht

Die Zeiten, in denen ein Unternehmensnetzwerk wie eine Burg mit Graben funktionierte, sind vorbei. Früher reichte es aus, die „Außenmauern“ (Firewalls, VPNs) abzusichern, weil man davon ausging: Wer im internen Netzwerk ist, ist vertrauenswürdig.

Mit Cloud-Diensten, Remote Work und mobilen Geräten funktioniert dieses Modell nicht mehr. Angreifer bewegen sich oft wochenlang unentdeckt im „vertrauenswürdigen“ Netz.


Was bedeutet Zero Trust?

Zero Trust basiert auf dem Prinzip:

Never trust, always verify

Das heißt:

  • Jeder Zugriff – egal ob intern oder extern – wird überprüft.
  • Benutzer, Geräte und Anwendungen müssen sich ständig authentifizieren und autorisieren.
  • Der Zugriff ist immer minimal (Least Privilege).

Kernprinzipien

  1. Identitätsbasierte Sicherheit
    Zugriff basiert auf Benutzeridentitäten (z. B. SSO, MFA), nicht auf IP-Adressen.

  2. Gerätesicherheit prüfen
    Ist das Gerät gepatcht, verschlüsselt, compliant? Sonst kein Zugang.

  3. Micro-Segmentation
    Netzwerke werden in kleinere Segmente geteilt, Angreifer können sich nicht ungehindert bewegen.

  4. Kontinuierliche Überprüfung
    Zugriff wird regelmäßig neu validiert, nicht nur beim Login.


Vorteile von Zero Trust

  • Weniger Risiko durch kompromittierte Accounts
  • Stärkere Compliance (z. B. DSGVO, ISO 27001)
  • Transparenz, wer auf welche Daten zugreift
  • Bessere Abwehr von Ransomware

Herausforderungen

Die Umstellung ist kein Knopfdruck:

  • Legacy-Anwendungen ohne moderne Authentifizierung
  • Hoher initialer Aufwand für Policies
  • Mitarbeitende müssen an neue Login-Prozesse gewöhnt werden

Fazit

Zero Trust ist kein Produkt, sondern ein Sicherheitskonzept.
Es ersetzt nicht bestehende Sicherheitsmaßnahmen, sondern ergänzt sie – mit dem Ziel, dass kein Zugriff ohne Prüfung erlaubt ist.

Wer heute auf moderne Infrastrukturen setzt, kommt an Zero Trust nicht vorbei.